Mittlerweile ist es bereits Juli. Es kommt mir vor, als wäre die Zeit noch nie so schnell vergangen wie dieses Semester. Eben war es noch Weihnachten und ich konnte mir kaum vorstellen, wie es dann sein würde in einem halben Jahr, wenn ich nach Amerika fliegen würde. "Ein halbes Jahr, das ist doch ewig", dachte ich mir. Doch jetzt geht plötzlich alles so schnell! Nur noch 1 1/2 Wochen Schule und dann sind bereits Sommerferien... OMG!
Das heisst aber leider auch, dass ich nur noch bis dann in der coolen Klasse C4c bin.. :'( und ich mich langsam verabschieden muss.
Nun zu den Dingen die ich eigentlich erzählen wollte:
Ich habe immer noch keine Gastfamilie. (leider) Obwohl STS sagt, dass dies ganz normal sei, werde ich immer nervöser und alle fragen immer, ob ich denn schon eine Platzierung hätte.Was wenn mich niemand will? - Hier bleiben kann ich ja schlecht, denn ab dem 9. August wird Gustavo unser brasilianischer Austauschschüler mein Zimmer belegen. Je nach dem wird es auch da noch zu Überschneidungen unserer Austausche kommen und ich werde kurzzeitig die Waschküche als mein Revier in Beschlag nehmen. Dies stört mich aber überhaupt nicht, da es im Sommer unter dem Dach, sprich in meinem Zimmer sowieso viel zu heiss ist. Höhö.. Ja die Hitze ist so ein Ding... Ich verdränge jetzt einfach einmal, dass ich auch nach Arizona oder sonst einen heissen Staat kommen könnte, in dem es zur Zeit fast 50°C heiss ist.
Des weiteren war ich heute in Bern auf der US-Botschaft. Du kannst dir nicht vorstellen wie aufgeregt ich war. Ich ging die Liste mit den Unterlagen, die ich mitnehmen musste immer wieder durch und hatte immer noch das Gefühl, dass etwas fehlte.(Dieses Gefühl ist bei mir ja durchaus gerechtfertigt ) Doch schlussendlich war vom DS-160 Dokument, über das DS-2019, SEVIS Fee, Zahlungsbestätigung des Visumantrages, und und und bis zum Pass und einem frankierten Briefumschlag alles dabei.
Um 7 Uhr ging ich aus dem Haus um ganz sicher rechtzeitig um 10 Uhr bei der Botschaft zu sein. Dabei fiel mir auf, wie komisch es für mich ist, ohne Handy sondern mit einem ausgedruckten Fahrplan Zug zu fahren. Das Handy musste ich nämlich zuhause lassen, da dies ein bööööser Gegenstand auf der Liste der Gegenstände ist, die man nicht in die Botschaft mitnehmen darf. Man darf übrigens weder elektronische Gegenstände, noch Getränke oder überhaupt eine Tasche mitbringen. Alles andere musste man vor dem Eingang, wie am Flughafen in Plastikschalen legen und anschliessend durch ein Metalldetektor gehen. Nicht zu vergessen, das ganze Gebäude ist mit einem etwa 3 Meter hohem Zaun umgeben und an jeder Ecke sitzt ein Mann in einem Wachhäuschen.
Trotz den etwas abschreckenden und beängstigenden Sicherheitsmassnahmen war das ganze nicht halb so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Leute waren alle nett und die meisten sprachen auch Deutsch. Nur das lange Warten in der Botschaft wäre etwas mühsam geworden, hätte ich nicht ein Buch mitgenommen.
Nun sollte es etwa eine Woche gehen und dann werde ich schon mein Visum in den Händen halten. Jiipii :)